MärchensymbolikTiere | Vögel | Schwan | |
Er ziert als Wahrzeichen viele Wappen und Fahnen. Schwangau/Allgäu im 13.Jh. Der Schwan fliegt unter dem Himmelsdach, ein paradiesischer Zustand, er sieht auf das Blau der Seen und Flüsse, sieht das Grün des Schilfs, das ihn als Junges barg. Schwäne und Menschen Schon vor Jahrhunderten hat man Schwäne zur Zierde in den Gärten des Adels gehalten. Dort konnte man sie bewundern. Die Schwäne stechen unter den Wasservögeln wie Enten oder Gänse, als die Schönen und Edlen hervor. Sie sind sie der "Adel" unter dem "gemeinen" Volk der Wasservögel. Die Schwäne wurden an ein sicheres Leben, nah am Lebensraum des Menschen gewöhnt und im Winter wurde selbst die Eisschicht auf den Teichen freigehackt, damit die liebgewordenen Schönen nicht, was ihrer natürlichen Art entspräche, als Zugvögel in wärmere Gegenden fliegen.So ist der Schwan in unseren Städten, den Naherholungsräumen wie Parks und Seen heimisch und nicht mehr wegzudenken. Und nimmt für den Menschen eine Sonderrolle vor allen reinen Wildtieren ein, er teilt unsere Lebensräume und wir können ihn gut beobachten und kennenlernen. Beim täglichen Spaziergang, erst im Kinderwagen, dann an der Hand der Mutter habe ich mich über die schönen Schwäne im Englischen Garten gefreut. Der Schwan war immer der Erste und Vorderste an den Futterplätzen. Als ich mich traute ein Brotstück hinzuhalten, fürchtete ich mich vor seinem wendigen Hals, mit seinem starken orangeroten Schnabel konnte er blitzschnell und heftig zwicken.Die wilde und überlegene Natur des Schwans, auch vor allen anderen Wasservögeln wird trotz seiner Domestizierung immer wieder deutlich. Wenn er seine Jungen im Nest verteidigt legt er sich auch mit weit größeren und mächtigeren Tieren an, einen Hund schlägt er mit drohenden Gebärden und Fauchen in die Flucht. Der Schwan ist in bald allen Elementen zu Hause, Luft, Erde und Wasser.Wobei er für das Leben auf dem Boden am wenigsten ausgestattet ist. Seine beiden Füße tun sich sichtlich schwer den großen Körper auszugleichen und zu tragen. Dennoch liegt sein gewaltiges Nest auf dem Land, doch nahe am Wasser. Das Schwanenpaar hat das gewaltige Nest, Stöckchen für Stöckchen gemeinsam errichtet, sie werden es auch in den kommenden Jahren wieder aufsuchen. Sie sind heimisch und treu, sie kommen jedes Jahr aufs Neue zusammen, so wie sie sich auch die lange Aufzucht der Jungen fürsorglich teilen. Die Schwänin legt also ihre Eier in das Nest. Hier gleicht sie allen Vögeln, sie entstehen aus einem Ei, und das Ei ist ein Wunder in sich. Es ist ein Symbol für das "Unversehrte", zerbrechlich und doch in sich perfekt und geschlossen. |
Schwanenkinder sind Nestflüchter, kaum ist ihr Flaum getrocknet, und sie haben sich von den großen Anstrengungen erholt sich
aus dem Ei gepickt und gestoßen zu haben watscheln und wackeln unsicher über Land bis ins nahe Wasser und schwimmen als hätten sie es schon immer gemacht.
Wie schwer sich der Schwan mit dem Boden tut beobachtet man besonders gut bei dem Start und der Landung, sie sind schwierig, wählt er eine Wiese als Lauf- oder Landebahn bedarf er einer weiten Strecke.
Da nutzt er lieber das Wasser, um die Wucht des Körpers abzufangen, eine Wasserspur, ein Platschen und Flügelschlagen begleiteten das Starten sowie das Abbremsen. Das Wasser ist seine zweite Heimat, er gleitet auf dem Wasser schwerelos dahin. Sein langer Hals taucht ein in das seichte Wasser und zieht Pflanzen zur Nahrung herauf. Er taucht nicht wie andere Wasservögel um Nahrung. Vorallem die Schwäne im nördlichen Europa sind Zugvögel, ihre weiten kräftigen Flügel tragen sie über lange Strecken. Oft werden wir erst auf die pfeilförmigen Formatierungen einer Gruppe von fliegender Schwäne aufmerksam, wenn wir das Sirren ihres Flügelschlags in der Luft hören. Dieser Vogelzug weckte im Menschen schon immer eine Sehnsucht nach der Ferne, nach Gebieten, die weiter, anders und höher waren, als die, die sie jemals in ihrem irdischen Leben erreichen könnten.Der Schwan als Symbol für die Transformation der Seele Die vielen Stadien des Schwans vom Ei, zum grauen Küken, bishin zum starken Jugendlichen, zur ersten Mauser und dem neuen weißen Federkleid ist wie eine Transformation. Sein weißes Kleid die Farbe der Reinheit, des Höheren und Geistigen.Der Schwan ist wie wir, groß und schwer, ein Erdenbewohner, er ist auf dem Boden und im Wasser zu Hause, dennoch aber erhebt er sich in die Lüfte. Und wir sehen seine Anstrengungen, beim Start, den schwerern Körper zu erheben und bei der Landung die Geschwindigkeit des Fluges abzubremsen. So ist das auch mit unserer Seele, sie ist in unserem schwerer Körper gefangen, der nur mit Kraftaufwand über die Erde geht, weder vom Wasser getragen, noch durch Schwingen von seinem Gewicht befreit ist. Erst im Tod befreit sich unsere Seele, wird leicht und erhebt sich. In seiner majestätischen Größe, seiner Schönheit, und seinem weißen Federkleid bringt er die Himmelsbotschaften auf die Erde, und auch die Botschaften der Erde in den Himmel, er kennt den Wohnsitz der Götter. Der Schwan verkörpert die Liebe als höchstes Gefühl. Durch seine Schönheit, sein graziles Liebesspiel und partnerschaftliches Verhalten. Schwäne können über Jahre treu sein und versorgen gemeinsam die Jungtiere.Schwanenmärchen: Die sechs Schwäne - Brüder Grimmdas hässliche Entlein - H.C.Andersen Der verwundete Schwan - Legende Buddhismus von Thich Nhat Hanh |