Da war einmal ein Bauernbursche, er hieß Josef.
Er war noch ein Kind als er eines Morgens erwachte und alleine war. Seine Eltern hatten ihn verlassen, niemand wußte wie es
geschehen war.
Er hatten so gut wie Nichts.
Eine kleine Hütte in die es überall hineinzog. Selbst am Essen fehlte es.
Doch der Josef war ein fröhliches Kind. Und wenn er Hunger hatte ging er zu den Nachbarn
und bat um etwas zu essen.
Die Bauern gaben ihm die Reste. Und Josef nahm es und bedankte sich dafür. Einen harten Kanten Brot, Gemüse,
ein paar alte Kartoffeln.
Eines Tages sagten die Nachbarn: "Josef schau du siehst doch die anderen Kinder, denen geht es so gut,
die haben immer schöne neue Kleider an, du hast immer nur deine alten Lumpen".
"Zu Weihnachten bekommen sie immer schöne Dinge geschenkt, dir schenkt niemand etwas zu Weihnachten.
"Bist du denn nicht neidisch auf diese Kinder".
Und was erwiderte er: "nein."
"Ja wieso denn nicht", fragten die Nachbarn wieder.
SagteJosef: "weil ich weiß, dass ich eines Tages einmal nicht mehr arm, sondern reich sein werde."
Und zwar noch reicher als der Graf."
die Nachbarn:"woher willst du das wissen?"
Josef: "Ich schmecke es."
Nachbarn:"Wie du schmeckst es?"
Josef: "Wenn ihr mir ein Trocken Brot gebt dann kaue ich es und schmecke Gänsebraten.
Ich weiß nicht wie ein Gänsebraten schmeckt, denn ich habe noch nie einen gegessen.
Aber wenn ich es doch schmecke, da kann es nichts anderes bedeuten, also dass ich einmal in der Zukunft Gänsebraten essen werde.
Und nur wer reich ist kann Gänsebraten essen, also werde ich eines Tages reich sein."
So redete Josef und die
Nachbarn lachten und sie gaben ihm gerne die Reste von ihrem Tisch.
Kartoffeln mit einem leicht lila Stich, oder eine Wurst die sich schon wölbte und schwitzte, oder eben ein Stück trockenes Brot.
Und dann sahen sie zu wie Josef das Brot ass. Sahen wie er die Augen schloss und sich den Reichtum erträumte.
Josef war eigentlich unterwegs wie ein Tier, den ganzen Tag auf Nahrungssuche. Und so auch im Wald, durchstreifte den Wald.
Der Wald gehörte nicht ihm, der Wald gehörte dem Grafen. Das wusste Valentin nicht aber es war ihm auch egal.
Und der Graf wollte diesem armen Burschen nicht einmal die Brotkrumen von seinem Tisch geben, so geizig und böse war er.
Und er gab seinen Dienern den Befehl: "sollte dieser Junge in die Nähe des Schlosses kommen, holt eure Peitschen
und vertreibt ihn."
Aber der Josef, was sollte er so nah am Schloß. Er ging dorthin wo es die Pilze gab und die Waldhimbeeren.
und er sagte zu sich: "das sind meine Himbeeren".
Und eines Tages kam er an seinen Himbeerplatz und sah dass eine Natter seine Himbeeren abfrass.
Da stellte Josef seinen Fuß auf die Natter und sagte; "das sind meine Himbeeren".
Die Natter sagte: "Ich weiß, es sind deine Himbeeren, vielleicht kannst du mir nocheinmal verzeihen?" Töte mich nicht und nimm deinen Fuß
von meinem Leib."
Und Josef sagte; "was bekomme ich dafür?"
Und sie sagte: "Ich gebe dir die Krone der Natternkönigin".
Die Natter kroch in ihr Nest, Josef ging ihr nach, und sie brachte die Krone heraus, sie war selbst die
Natternkönigin
Josef wollte das Krönchen erst auf seinen Finger stecken, der Ring war ein bischen größer wie ein Fingerring. Was sollte er
damit machen. Da hat er sie durch die Hutschnur oben an seinem Hut gezogen.
So dass die kleine Krone jetzt auf der Krempe seines Hutes war.
Er ging weiter bis er sich wieder an das Krönchen erinnerte, stehen blieb und auf den Hut nach oben griff, und als er die
Hand wieder nach unten nahm, da hatte er einen Gulden in der Hand.
Dachte er sich "was, einen Gulden, ich hab doch keinen Gulden am Hut."
Steckte den Gulden ein, griff nocheinmal nach oben und hatte wieder einen Gulden in der Hand.
Das macht er ein paarmal und dann merkte er, jedesmal wenn er die Natternkrone berührte hatte er einen Gulden in der Hand.
Dann setzte er sich auf eine Lichtung, breitet das Taschentuch neben sich aus und pflückte einen Gulden nach dem anderen
von seinem Hut. Bis das Taschentuch ganz voll war.
Dann band er es zusammen und ging ins Dorf ins Gasthaus. Er tat dort etwas was er noch nie getan hatte,
er bestellte einen Braten.
Die Dorfleutesagten: "Aber Josef, ißt du kein trocken Brot heute?"
"Nein heute Braten, ich bin reich," sagte Josef.
Die Leute aus dem Dorf fragten: "Ja wie bist du reich geworden?"
Irgendwie wunderten sie sich, und irgendwie auch nicht, hat der Josef doch schon immer erzählt er wird reich.
Und er erzählte ihnen von der Natter und führte ihnen das gleich vor. Und er verteilte auch die Gulden.
Und die Leute waren gar nicht neidisch, sie freuten sich für ihren Josef.
Was machte der Josef mit dem Geld, er kaufte sich Tiere, Kühe und Schweine, Ziegen und Pferde und einen
Bauernhof und Felder und Wiesen dazu. Jetzt arbeitete er den ganzen Tag auf dem Hof.
Und die Nachbarn wunderten sich und fragten: "Josef, du brauchst doch nicht zu arbeiten,
greif doch einfach auf deinen Hut"
Ja, sagte er,"das ist für mich kein Lebenszweck dazusitzen und auf den Hut zu greifen, ich will arbeiten".
Und der Josef wurde reich und reicher, und bald war er viel reicher wie der Graf. Und den Graf den stach
das im Herzen. Und der Graf erfuhr was die Quelle des Reichtums war, diese Krone der Natternkönigin. Und der Graf dachte sich:
,"die werde ich ihm stehlen".
Er lud Josef ein und sagte: ""Josef, mein lieber Freund, wir beide sind ja gleich reich, du und ich. Ich möchte dich
auf ein Essen einladen".
"Nein, nicht gleich reich, ich bin bedeutend reicher wie du."sagte Josef
Das schluckte der Graf hinunter und er bewirtete ihn mit dem Besten, mit Gänsebraten.
Das kannte der Josef schon, hatte es in seinen Träumen vorweggeschmeckt. Und der Graf gab ihm zu trinken, Wein,
er wollte ihn betrunken machen und dann ihm diese Krone der Nattern stehlen. Und er war auch betrunken der Josef, aber er
merkte es im letzten Augenblick.
Graf und Josef begannen um das Krönchen zu ringen, der Graf griff nach Josefs Hut, und zog an dem kleinen
Krönchen hin und her. Wie er es hatte, nahm er es schnell zu seinen Mund und schluckte es herunter.
Der Graf sagte: "jetzt gehört sie mir. Jetzt ist dieser Glücksbringer in mir, und er gehört nur mir, und meine ganze Person
besteht aus Glück."
Der Josef dachte nach: "na dann soll es so sein. Ich hab schon viel Glück gehabt."
Und er ging zu seinem Bauernhof und wirtschaftete einfach weiter.
Und die Nachbarn sagten: "klug ist er der Josef hat sich nicht darauf verlassen dass das Glück ewig währt.
Der Graf bekam einen äußerst unangenehmen Schluckauf, und jedesmal wenn er hicks machte schenkte ihm die
natternkönigin einen Gulden. Aber die Gulden waren alle in seinem Bauch. Und der Graf wurde groß und blähte sich auf
wie ein riesengroßer Geldsack und bald war er so schwer dass die Erde ihn, samt seinem ganzen Gold im Bauch nicht mehr tragen konnte,
und ihn verschluckte.
Und an dieser Stelle so heißt es liegt ein großer Schatz begraben.
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