Interpretation: Naftali, der Geschichtenerzhler und sein Pferd Sus.
Zu den Städten und Dörfern in der Geschichte.
Janow
Das heutige Janów Lubelski wurde erstmals 1245 urkundlich erwähnt. 1648 wurde die Stadt von den Truppen des Kosakenführers Bohdan Chmelnyzkyj zerstört. 1740, 1743 und 1754 wurde Janów von Bränden zerstört. Bei der Ersten Teilung Polens kam es an Österreich. 1776 kehrte die Stadt an das verbliebene kleine Polen zurück, bevor es in der Dritten Teilung Polens wiederum an Österreich fiel. 1809 kam Janów an das neugebildete Herzogtum Warschau und 1815 dann an Kongreßpolen. 1860 wurden in der Stadt zwei Hotels, vier Gasthäuser, eine Apotheke, zwölf Schenken sowie eine Grundschule gezählt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebten etwa 1.000 Menschen in Janów. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte sich die Einwohnerzahl auf 2.000 verdoppelt. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Einwohner auf 3.500 angewachsen. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich die Einwohnerzahl weiter erhöht, jetzt lebten 8.000 Menschen in Janów. Die Wegstrecke von Janow nach Lublin betragen 144 km.Lublin
Lublin ist die Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft im Osten Polens und gleichzeitig größte polnische Stadt östlich der Weichsel. Die neuntgrößte Stadt Polens liegt rund 150 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt Warschau und etwa 180 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Stadt Lemberg. Sie ist Sitz von fünf Universitäten.Jüdische Geschichte in Lublin: Im 16. und 17. Jahrhundert wirkten in Lublin große jüdische Gelehrte. Die Jeschiwa der Stadt war weit gerühmt. Für Ostjuden wurde Lublin zum polnisches Jerusalem. Unter der Burg, in äußerst kargen Verhältnissen lebten die meisten Juden der Stadt. 1900 waren 47% der Einwohner Lublins Juden. Im Jahr 1930 wurde unter Jehuda Meir Shapiro und in Anwesenheit von 50.000 Menschen die Chachmej Lublin Jeschiwa geweiht. Diese Hochschule des orthodoxen Judentums war die größte Talmudschule der damaligen Welt. 1939 besetzten deutsche Truppen die Stadt. Die Hochschule musste schließen. Es wurde ein Ghetto eingerichtet. Die Ghettobewohner wurden in Konzentrationslager deportiert. Über 14.000 jüdische Einwohner der Stadt wurden getötet. 1942 wurden die Reste der ehemaligen jüdischen Stadt gesprengt und abgetragen. In einem südlichen Stadtteil Lublins befand sich während des Zweiten Weltkriegs das Vernichtungslager Majdanek. Lediglich 230 Lubliner Juden überlebten die deutsche Besatzung in der Stadt.
Wilna, Vilnius
Liegt in Weißrussland und ist die Hauptstadt Litauens. Mit 542.932 Einwohnern (2011) ist sie die größte Stadt des Landes. Wilna liegt an der Mündung der Vilnia in die Neris, in einem waldreichen Gebiet nur etwa 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt. Vilnius ist katholischer Erzbischofssitz und mit der 1579 gegründeten Universität Vilnius eine der ältesten Universitätsstädte Europas. Sie trug gemeinsam mit der Stadt Linz den Titel Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2009. Vilnius war von Anfang eine baltische Gründung und wurde im Gegensatz zu den Hauptstädten der baltischen Nachbarländer Lettland und Estland, Riga und Tallinn, nie vom Deutschen Orden kontrolliert. Sie entwickelte sich als Hauptstadt Litauens zum Zentrum eines ausgedehnten Großreiches, das auf dem Höhepunkt seiner Macht zeitweise von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Vilnius galt seit seiner Gründung als eine der liberalsten Städte Europas, die im Lauf ihrer Geschichte u. A. den verfolgten Juden aus Mitteleuropa und Russland Schutz bot. Als "Jerusalem des Nordens" wurde Vilnius zum Zentrum der jüdischen Kultur und Aufklärung. Um 1900 stellten Litauer nur einen kleinen Teil der Bevölkerung (ca. 2 %), nach der polnischen (ca. 53 %) und jüdischen (ca. 41 %). Infolge des zweiten Weltkrieges verlor die Stadt die Mehrheit ihrer Bewohner (Polen wurden vertrieben und Juden im Holocaust ermordet) und wurde danach von Litauern und Russen praktisch neu besiedelt. Damit hat sich die soziale Struktur von Vilnius vollkommen verändert.Warschau, Warszawa
Warschau ist die flächenmäßig größte und zugleich bevölkerungsreichste Stadt und seit 1596 die Hauptstadt Polens. Nach Einwohnern gesehen ist die Stadt die neuntgrößte der Europäischen Union. Sie liegt beidseitig am Strom der Weichsel in der Woiwodschaft Masowien, Um die Jahrhundertwende waren 36 % der Warschauer Wohnbevölkerung Juden.Traditionelle jüdische Begriffe
Der Sabbat
Der Sabbat, auch Schabbat, ist im Judentum der siebte Wochentag, ein Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Er beginnt wie alle Tage im jüdischen Kalender am Abend und dauert von Sonnenuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag. Er trägt schon im Tanach einen eigenen Namen, während die übrigen Wochentage im Hebräischen bis heute mit ihren Ordinalzahlen benannt werden. Am Freitag werden notwendige Vorbereitungen getroffen. Diese beginnen schon am Morgen. Das Haus wird geputzt, und alles für die Sabbatmahlzeiten herangeschafft. Die Mutter bereitet die Mahlzeiten vor die warmen Speisen werden vorgekocht. Der Vater kauft Fisch und Fleisch ein, und zündet das Feuer an, damit die Speisen warm gehalten werden können. Am Sabbat ist jede Art von Arbeit untersagt. Man besorgt die Barches (zopfartig geflochtenes Sabbatbrot) oder bäckt sie selber. Die Mutter sondert Challa (ein kleines Stück Brot bzw. Teig) als Opfergabe zum Verbrennen ab. Das ist eine biblische Vorschrift. Dieses Gebot hat allein die Mutter des Hauses zu beachten, genau wie das Entzünden der Sabbatlichter.