Eisenhans
1.Teil "der wilde Mann" Orte: Schloß Wald Pfuhl; Personen: König, alter Jäger, wilde Mann
Es war einmal ein König, der hatte einen großen Wald bei seinem Schloß, darin lief Wild aller Art herum. Zu einer Zeit schickte er einen Jäger hinaus, der sollte ein Reh schießen, aber er kam nicht wieder."Vielleicht ist ihm ein Unglück zugestoßen",sagte der König und schickte den folgenden Tag zwei andere Jäger hinaus, die sollten ihn aufsuchen, aber die blieben auch weg. Da ließ er am dritten Tag alle seine Jäger kommen und sprach:
"Streift durch den ganzen Wald und laßt nicht ab, bevor ihr nicht alle drei gefunden habt".Aber auch von diesen kam keiner wieder heim, und von der Meute Hunde, die sie mitgenommen hatten, ließ sich keiner wieder sehen.
Von dieser Zeit an wollte sich niemand mehr in den Wald wagen, und er lag da in tiefer Stille und Einsamkeit, und man sah zuweilen einen Adler oder Habicht darüber hinfliegen. Das dauerte viele Jahre, da meldete sich ein fremder Jäger bei dem König, er suchte eine Versorgung und erbot sich:
"ich gehe in den gefährlichen Wald"Der König wollte seine Einwilligung nicht geben:
"es ist nicht geheuer im Wald, ich fürchte es wird dir nicht besser gehen als den anderen, und du kommst nicht wieder heraus".Der Jäger aber antwortete:
"Herr, ich wills auf meine Gefahr wagen, von Furcht weiß ich nichts".Der Jäger begab sich also mit seinem Hund in den Wald. Es dauerte nicht lang und der Hund nahm eine Fährte auf und wollte dem Wild hinterher. Kaum war er gelaufen, so stand er vor einem tiefen Pfuhl, konnte nicht weiter und ein nackter Arm streckte sich aus dem Wasser, packte ihn und zog ihn hinab. Das sah der Jäger, ging zurück und holte drei Männer, die mußten mit Eimern kommen und das Wasser ausschöpfen. Als sie auf den Grund sehen konnten, so lag da ein wilder Mann, der war braun am Leib, wie rostiges Eisen, und dem hingen die Haare über das Gesicht hinab bis zu den Knien. Sie banden ihn mit Stricken und führten ihn fort, in das Schloß. Da war große Verwunderung über den wilden Mann. Der König aber ließ ihn in einen eisernen Käfig auf seinen Hof sperren und verbot bei Lebensstrafe, die Tür des Käfigs zu öffnen. Und die Königin mußte selbst den Schlüssel in Verwahrung nehmen. Von nun an konnte ein jeder wieder mit Sicherheit in den Wald gehen.
2.Teil "Die Befreiung" Orte: Schloßhof, Käfig; Personen: 8 Jähriger Sohn, König,Königin,wilder Mann. Gegenstände: der goldene Ball Schlüssel.
Der König hatte einen Sohn von acht Jahren, der spielte einmal auf dem Hof, und bei dem Spiel fiel ihm sein goldener Ball in den Käfig.
Der Junge lief hin und sprach: "Gib mir meinen Ball heraus".
"Nicht eher wie du bei mir die Türe aufgemacht hast," sagte der wilde Mann.
"Nein, das tu ich nicht" sagte der Junge, "der König hat es verboten". Und lief fort.
Am nächsten Tag kam er wieder: "gib mir meinen Ball heraus".
"Öffne die Tür!" sagte der wilde Mann.Aber der Knabe wollte nicht und lief weg. Am dritten Tag war der König auf die Jagd geritten, da kam der Knabe nochmals und sagte:
"Wenn ich auch wollte, ich kann die Tür nicht öffnen, ich habe keinen Schlüssel."
Da sprach der wilde Mann: "Er liegt unter dem Kopfkissen deiner Mutter du kannst ihn holen".Der Knabe, der seinen Ball wiederhaben wollte, schlug alles Bedenken in den Wind und brachte den Schlüssel herbei. Die Türe ging schwer auf, und der Knabe klemmte sich den Finger. Als sie offen war, trat der wilde Mann heraus, gab dem Knaben den goldenen Ball und eilte hinweg. Dem Knaben wurde Angst. "ach wilder Mann geh nicht fort, ich bekomme sonst Schläge". Der wilde Mann kehrte um, hob den Knaben auf und setzte ihn auf seine Schulter und ging mit schnellen Schritten hinaus in den Wald.
Als der König heimkam bemerkte er den leeren Käfig und fragte die Königin:"wie ist das zugegangen?"Sie suchten den Schlüssel, aber er war weg, sie riefen nach dem Knaben, aber niemand antwortete. Da konnte er leicht erraten was sich zugetragen hatte und es herrschte große Trauer am königlichen Hof.
3.Teil "Die Initiation" Orte: Brunnen im Wald; Personen: Eisenhans und Junge
Als der wilde Mann wieder im finsteren Wald angelangt war, setzte er den Knaben von den Schultern ab und sprach zu ihm:
"Vater und Mutter siehst du nicht wieder, aber ich will dich bei mir behalten, denn du hast mich befreit und ich habe Mitleid mit dir. Wenn du alles tust, was ich dir sage, so sollst du es gut haben. Schätze und Gold habe ich genug und mehr als jemand in der Welt."Er machte dem Knaben ein Lager aus Moos auf dem er einschlief. Am anderen Morgen führte der wilde Mann ihn zu einem Brunnen und sprach:
"Siehst du der Goldbrunnen ist innen hell und klar wie ein Kristall. Du sollst dabeisitzen, achthaben dass nichts hineinfällt, sonst ist er verunreinigt. Jeden Abend komme ich und sehe, ob du mein Gebot befolgt hast".Der Knabe setzte sich an den Rand des Brunnens, sah wie manchmal ein goldener Fisch und manchmal eine goldene Schlange sich darin zeigten und achtete darauf, dass nichts hineinfiel. Als er so saß, da schmerzte ihn sein Finger so heftig, daß er ihn ganz unwillkürlich ins Wasser steckte. Da zog er ihn schnell wieder hinaus, sah aber, dass er ganz vergoldet war. Und wie große Mühe er sich auch gab das Gold abzuwischen, es war vergeblich. Abends kam der Eisenhans zurück, sah den Knaben an und sprach:"Was ist mit dem Brunnen geschehen?""Nichts, nichts," antwortete er und hielt den Finger auf den Rücken, daß er ihn nicht sehen sollte.Aber der Mann sagte: "Du hast den Finger in das Wasser getaucht. Diesmal mags hingehen, aber hüte dich, daß du nicht wieder etwas hineinfallen läßt."Am frühen Morgen saß der Knabe schon an dem Brunnen und bewachte ihn. Der Finger tat ihm wieder weh, und er fuhr damit über seinen Kopf, da fiel unglücklicherweise ein Haar hinab in den Brunnen. Er nahm es schnell heraus, doch es war schon ganz vergoldet. Als der Eisenhans kam wußte er gleich was geschehen war."Du hast ein Haar in den Brunnen fallen lassen, ich will es dir nocheinmal nachsehen, aber wenn es zum dritten Mal geschieht, so ist der Brunnen entehrt, und du kannst nicht länger bei mir bleiben".Am dritten Tag saß der Knabe am Brunnen und bewegte den Finger nicht, wenn er ihm noch so weh tat. Aber die Zeit war lang und er betrachtete sein Angesicht, das auf dem Wasserspiegel stand. Und als er sich dabei immer mehr beugte und sich recht in die Augen sehen wollte, so fielen ihm seine langen Haare von den Schultern herab in das Wasser. Er richtete sich schnell in die Höhe, aber das ganze Haupthaar war schon vergoldet und glänzte wie eine Sonne. Ihr könnt euch denken wie der Knabe erschrak. Er nahm sein Hütchen und verbarg die Haare darunter, damit es der Mann nicht sehen sollte.Als der Eisenhans kam wußte er schon alles und er sprach: "nimm dein Hütchen ab."Da quollen die goldenen Haare hervor, und der Knabe mochte sich entschuldigen, wie er wollte, es half ihm nichts."Du hast die Probe nicht bestanden und kannst nicht länger hier bleiben. Geh hinaus in die Welt, da wirst du erfahren, wie die Armut tut. Aber weil du kein böses Herz hast und ich es gut mit dir meine, so will ich dir eins erlauben. Wenn du in Not gerätst, so geh zu dem Wald und rufe: "Eisenhans, dann komme ich und helfe dir". "Meine Macht ist groß, größer als du denkst und Gold und Silber habe ich im Überfluß".4.Teil "Die Reifung im Verborgenen" Orte: im fremden Schloß die Küche, die königliche Tafel, der Schloßgarten und die Schlafkammer der Königstochter. Personen: der Junge im Jugendalter, Koch Gärtner und Königstochter Gegenstände: Hütchen
Da verließ der Königssohn den Wald und ging über gebahnte und ungebahnte Wege immerzu, bis er zuletzt in eine große Stadt kam. Er suchte da Arbeit, aber er konnte keine finden und hatte auch nichts erlernt, womit er sich hätte forthelfen können. Endlich ging er in das Schloß und fragte, ob sie ihn behalten wollten. Die Hofleute wußten nicht wozu sie ihn brauchen sollten, aber sie hatten Wohlgefallen an ihm und hießen ihn bleiben. Zuletzt nahm ihn der Koch in den Dienst zum Wasser tragen, Holz hereinholen und Asche zusammenkehren. Einmal, als niemand anderes zur Hand war hieß ihn der Koch die Speisen zur königlichen Tafel tragen. Dem König war so etwas noch nicht vorgekommen und er sagte: "wenn du zur königlichen Tafel kommst, mußt du deinen Hut abziehen" "Ach Herr, antwortete er, ich kann nicht, ich habe einen bösen Grind auf dem Kopf." Da ließ der König den Koch herbeirufen, schalt ihn und fragte: "wie kannst du einen solchen Jungen in deinen Dienst nehmen. Jag ihn gleich fort". Der Koch aber hatte Mitleid und vertauschte ihn mit dem Gärtnerjungen. Nun mußte der Junge im Garten pflanzen, gießen, hacken und graben und Wind und böses Wetter über sich ergehen lassen. Einmal im Sommer als er allein im Garten arbeitete, war der Tag so heiß, dass er sein Hütchen abnahm, damit die Luft ihn kühlen sollte. Wie die Sonne auf das Haar schien, glitzte und blitzte es, dass die Strahlen in das Schlafzimmer der Königstochter fielen und sie aufsprang, um zu sehen, was das wäre. Da erblickte sie den Jungen und rief ihn an: "Junge, bring mir einenen Blumenstrauß". Er setzte in aller Eile sein Hütchen auf, brach wilde Feldblumen ab und band sie zusammen. Als er damit die Treppe hinaufstieg, begegnete ihm der Gärtner und sprach, "Wie kannst du der Königstochter einen Strauß von schlechten Blumen bringen? "Geschwind, hole andere und suche die Schönsten und Seltensten aus". "Ach nein", antwortete der Junge, "die wilden riechen kräftiger und werden ihr besser gefallen". Als er in ihr Zimmer kam, sprach die Königstochter: "Nimm dein Hütchen ab, es ziemt sich nicht, daß du es vor mir aufbehältst." Er antwortete wieder: "Ich darf nicht, ich habe einen grindigen Kopf" Sie griff aber nach dem Hütchen und zog es ab. Da rollten seine goldenen Haare auf die Schultern herab, daß es prächtig anzusehen war. Er wollte fortspringen, aber sie hielt ihn am Arm und gab ihm eine Handvoll Dukanten. Er ging damit fort, achtete aber des Goldes nicht, sondern er brachte es dem Gärtner und sprach: "Ich schenke es deinen Kindern die können damit spielen." Den anderen Tag rief ihn die Königstochter wieder zu; "bringe mir einen Strauß Feldblumen". Und als er damit eintrat, grapschte sie gleich nach dem Hütchen, aber er hielt es mit beiden Händen fest. Sie gab ihm wieder eine Handvoll Dukaten, aber er wollte sie nicht behalten und gab sie dem Gärtner zum Spielen für seine Kinder. Den dritten Tag ging es nicht anders, sie konnte ihm sein Hütchen nicht wegnehmen, und er wollte ihr Gold nicht.5.Teil "Die Bewährung, Eisenhans hilft." Personen: Königssohn als junger Mann, Eisenhans König Stall, am Waldesrand, Schlachtfeld, Fremder König, Eisenhans, Königssohn Hinkepferd, Schlachtroß, Heer
Nicht lange danach war das Land mit Krieg überzogen. Der König sammelte sein Volk und wußte nicht, ob er dem Feind, der übermächtig war und ein großes Heer hatte, Widerstand leisten könnte. Auch der Gärtnerjunge sagte zu den Hofleuten: "ich bin herangewachsen und möchte mit in den Krieg ziehen, gebt mir nur ein Pferd". Die anderen lachten: "wenn wir fort sind, so suche dir eins, wir wollen dir eins im Stall zurücklassen." Als sie ausgezogen waren, ging er in den Stall und zog das Pferd heraus. Es war an einem Fuß lahm und hinkte: hunkepuus hunkepuus. Dennoch setzte er sich auf und ritt nach dem dunklen Wald. Als er an den Waldesrand kam rief er: "Eisenhans, Eisenhans, Eisenhans", so laut dass es durch alle Bäume schallte. Gleich darauf erschien der wilde Mann und sprach: "Was verlangst du?" Ich verlange ein starkes Pferd, denn ich will in den Krieg ziehen." "Das sollst du haben und noch mehr als du verlangst" Dann ging der wilde Mann in den Wald zurück unnd es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Pferd herbei, das schnaubte aus den Nüstern und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Teil von des Königs Leuten gefallen, und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde und schlug alles nieder, was sich ihm wiedersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen im Nacken und ließ nicht ab, bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurückzukehren, führte er seine Schar zurück in den Wald und rief: "Eisenhans, Eisenhans, Eisenhans". "Was verlangst du", fragte der wilde Mann: "Nimm dein Pferd und gib mir mein dreibeiniges wieder". Es geschah alles so wie er es verlangt hatte und er ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. 6. Teil Die Krönung6.Teil "Die Reifung im Verborgenen" Orte: im fremden Schloß die königliche Tafel, und der Schloßgarten. Der Wald Personen: der junge König, König, Eisenhans, und Königstochter Gegenstände: Hütchen
Als der König wieder in sein Schloß kam, ging ihm seine Tochter entgegen und gratulierte ihm: "viel Glück, Vater zu deinem Sieg". "Ich bin es nicht gewesen, der den Sieg davontrug, ein fremder Ritter kam mir mit seiner Schar zu Hilfe". "Weißt du wer der fremde Ritter ist?" Der Vater schüttelte den Kopf: "er hat die Feinde verfolgt und ich habe ihn nicht wiedergesehen". Die Königstochter erkundigte sich bei dem Gärtner: "Wo ist dein Gärtnerjunge?" Da lachte der Gärtner "Der komische Kauz ist eben auf seinem dreibeinigen Pferd heimgekommen, die anderen haben ihn ausgelacht und gerufen: Da kommt unser Hunkepuus wieder, hinter welcher Hecke hast du derweil gelegen? Und er antwortete: Ich habe das Beste getan, und ohne mich wäre es schlecht gegangen. Da haben sie ihn noch mehr ausgelacht". Die Königstochter sprach zu ihrem Vater"ich möchte ein großes Fest veranstalten, es soll drei Tage andauern, und ich werfet einen goldenen Apfel". Vielleicht kommt der fremde Ritter herbei und fängt ihn auf.". Als das Fest angekündigt war ging der Jüngling hinaus in den Wald und rief: "Eisenhans, Eisenhans, Eisenhans". "Was verlangst du", fragte er. "Daß ich den goldenen Apfel fange". "Es ist so gut als hättest du ihn schon und dazu sollst du eine rote Rüstung haben und auf einem stolzen Fuchs reiten". Als der Tag gekommen war, sprengte der Jüngling heran und stellte sich unerkannt unter die Ritter. Die Königstochter trat hervor und warf den Rittern einen goldenen Apfel zu, doch keiner fing, als er allein. Sobald er den Apfel hatte jagte er davon. Am zweiten Tag hatte ihn Eisenhans als weißen Ritter ausgerüstet, mit weißer Rüstung und auf einem Schimmel. Abermals fing er den goldenen Apfel, verweilte aber keinen Augenblick sondern jagte davon. Der König wurde böse: "Das ist nicht erlaubt, er muß vor mir erscheinen und seinen Namen nennen". So gab er seinen Leuten den Befehl: "wenn der Ritter der den Apfel gefangen hat sich morgen wieder davonmacht, so setzt ihm nach. Und wenn er nicht freiwillig zurückkehrt, so haut und stecht auf ihn". Am dritten Tag gab ihm der Eisenhans eine schwarze Rüstung und einen Rappen, und der Jüngling fing wieder den goldenen Apfel auf. Als er aber damit fortjagte, setzte ihm die Schar des Königs hinterher und einer kam ihm so nahe, dass er ihn mit der Spitze seines Schwertes das Bein verwundete. Er entkam ihnen doch, das schwarze Pferd hatte einen solch gewaltigen Satz gemacht, dass ihm der Helm vom Kopf flog, und alle konnten sein goldenes Haar sehen. Sie ritten zurück und berichteten alles ihrem König. Am anderen Tag ging die Königstochter zum Gärtner und fragte ihn nach seinem Jungen. "Er arbeitet im Garten, der wunderliche Kauz ist auch bei dem Fest gewesen und erst am Abend heimgekehrt. Er hat meinen Kindern drei goldene Äpfel gezeigt, er habe sie gewonnen". Da ließ der König den Gärtnerjunge zu sich rufen. Und er erschien wieder mit dem Hütchen auf den Kopf. Aber die Königstochter ging schnell auf ihn zu und nahm es ihm ab, so dass seine goldenen Haare über die Schulter fielen und alle staunten wie schön er war. "Bist du der Ritter, der jedesmal in einer Rüstung mit anderer Farbe gekommen ist und die drei goldenen Apfel auffing"? "Ja", sagte er und reichte dem König die drei goldenen Äpfel aus seiner Tasche. "Wenn ihr nochmehr Beweise braucht zeig ich euch die Wunde am Bein, die mir eure Männer geschlagen haben als sie mich verfolgten. Und wißt, ich bin auch der Ritter, der euch zum Sieg über die Feinde verholfen hat". "Wenn du solche Taten vollbringen kannst, so bist du kein Gärtnerjunge, sag mir wer ist dein Vater"? "Mein Vater ist ein mächtiger König und Gold habe ich in Fülle, soviel ich nur verlange". "Ich sehe wohl, sagte der König, ich schulde dir Dank. Kann ich dir ein Gefallen tun"? "Ja, antwortete er, gib mir deine Tochter zur Frau". Da lachte die Königstochter, das tu ich gern, ich habe schon an seinen goldenen Haaren gesehen, dass er kein Gärtnerjunge ist". Und dann ging sie auf ihn zu und küßte ihn. Zur Hochzeit kamen sein Vater und seine Mutter und waren in großer Freude, hatten sie doch schon alle Hoffung aufgegeben ihren Sohn jemals wiederzusehen. Und als sie alle an der Hochzeittafel saßen, da schwieg aufeinmal die Musik, die Türen gingen auf, und ein stolzer König kam herein mit einem großen Gefolge. Er ging auf den Jüngling zu und sprach: "Ich bin der Eisenhans und war in einen wilden Mann verwünscht, aber du hast mich erlöst. Alle Schätze, die ich besitze, die sollen dein Eigentum sein".